Der Name - Josenhans

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Der Name

Josen-Hans ist abzuleiten nicht, wie man auf den ersten Blick meinen könnte, von dem biblischen Johannes, sondern von Jodokus.
Dieser war ein im Mittelalter häufig verehrter Heiliger. Weil er jedoch wenigen bekannt ist, sei über ihn Folgendes berichtet:
Jodokus lebte im 7. Jahrhundert in Nordfrankreich in der Bretagne; die dort lebenden Kelten wurden von den Merowingischen Franken unterworfen ums Jahr 636. Jodocus, keltisch Judâcos, war der Sohn eines Keltenfürsten Judbael, die Mutter hieß Prinzel, sein älterer Bruder Indicael. Allen dreien liegt zu Grunde „jud", welches keltisch bedeutet den zum Krieg Geübten, den Krieger oder Kämpfer. Damals aber kannte man mit dem aufkommenden Christentum nichts Höheres als den geistlichen Stand. Deshalb schlug J. die ihm von seinem Bruder angebotenen Herrschaft aus; er wollte nicht ein bretonischer Fürst, sondern ein Diener Gottes werden. Er wurde Kleriker und Kaplan des Grafen Hanmo von Ponthieu, welcher ihm eine Kirche zu Ehren des h. Martin erbaute; sieben Jahre war er dort. Sein Verlangen nach heiligem Leben ging aber noch weiter: er zog sich ganz in die Wildnis nach Ray zurück, baute eine Hütte und Kapelle und diente Gott acht Jahre lang bei Tag und bei Nacht; sodann siedelte er nach Runiac über, aber von dem Bösen vertrieben gründete er im Jahre 665 die Einsiedelei an der Felsenküste, wo ihm Vögel und Fische Gesellschaft leisteten. An deren Stelle entstand später das Benediktinerkloster Saint Jossé sur mer an der Mündung der Chance in den Ärmelkanal.
„Zu prüfen seines Dieners Lauterkeit kam einst der Herr vor St. Jodocus Tür und bat um Brot", Gedicht von Kosegarten. Auch nach Rom pilgerte der fromme Mann und wird deshalb abgebildet im Pilgergewand mit dem Pilgerstab, zu seinen Füßen eine Quelle, die er mit seinem Stab hervorrief, und seine Krone, die er verschmäht. Nach einem heiligen und mit Wundern gesegneten Leben starb er im Jahr 669; sein Fest ist am 13. Dezember.
Seit dem 10. Jahrhundert wurde J. namentlich auch in Süddeutschland verehrt. In Freiburg ist er siebenmal, in Württemberg dreimal Kirchenpatron. Von Konstanz der Bischofsstadt verbreitet sich seine Verehrung in die Diözese, das heutige Württemberg, nach Ravensburg, Ulm, Göppingen, Gmünd, Hall, Reutlingen, Heilbronn und andere Orte.
Viele wurden auf diesen Namen getauft und daraus ist ein Geschlechtsname geworden (vergleiche Lorenz aus Laurentius).
Nun sei aber zu wissen, dass der Name im Volksmund stets abgekürzt wurde in Jos; und daher kommen die vielen Jos Jooß, die es heute noch gibt. In der deutschen Legende z.B. im Passionale Sanctorum 1439, heißt der heilige St. Jos, im Münchner Messbuch von 1526 heißt der 13. Dezember Jobsttag. Und so entstehen weitere Umbildungen:

 
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